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Online Marktplätze im Vergleich

Als Online-Händler sollten Sie flexibel sein, wenn es darum geht, wann, wo und wie Ihre Kunden einkaufen.
Der E-Commerce-Markt entwickelt sich rasant weiter, und es ist wichtiger denn je, auf verschiedenen Vertriebskanälen präsent zu sein. Sicherlich wollen Sie primär Besucher in Ihren eigenen Online-Shop leiten, um eine individuelle User- und Brand-Experience zu bieten. Immerhin investieren Sie viel Zeit und Geld in eine professionelle E-Commerce-Präsenz und eine erstklassige Customer Experience.
Doch Ihr eigener Online-Shop kann nicht der einzige Verkaufspunkt sein. Wenn Ihre Produkte nicht dort zu finden sind, wo sich Ihre Kunden aufhalten (z. B. Google Shopping, Amazon, eBay, Galaxus, Social Commerce oder mobile Marktplätze), verlieren Sie potenzielle Käufer und Marktanteile. Der Online-Handel ist heute eine Multichannel-Industrie – die Konzentration auf nur einen einzigen Kanal kann ein riskanter Fehler sein.
Je breiter Ihre Vertriebskanäle gestreut sind, desto mehr Kunden erreichen Sie und desto höher ist Ihr Umsatzpotenzial. Neben klassischen Suchmaschinenmarketing-Maßnahmen und Preisvergleichsportalen sind vor allem Online-Marktplätze und Social Commerce-Plattformen (z. B. Facebook Shops, Instagram Shopping, TikTok Shop) entscheidende Faktoren für den Erfolg.
Amazon
Mit rund 50 Millionen monatlichen Besuchern in Deutschland und einem Jahresumsatz von über 30 Milliarden Euro ist Amazon der führende Online-Marktplatz. Die Plattform bietet Ihnen Zugang zu Millionen kaufbereiter Kunden, die den einfachen Checkout und die schnelle Lieferung von Amazon gewohnt sind. Zudem profitieren Sie von Amazon FBA (Fulfillment by Amazon), das Lagerung und Versand für Sie übernimmt. Der Nachteil sind die hohen Verkaufsprovisionen von 7% bis 20%, in bestimmten Kategorien sogar bis zu 45%, sowie die strengen Richtlinien, insbesondere bei Branding und Kommunikation mit Kunden. Zudem haben Händler keinen direkten Zugang zu Kundendaten, was die Kundenbindung erschwert.
eBay
Auch eBay bleibt weiterhin eine der beliebtesten E-Commerce-Plattformen mit Millionen von Nutzern weltweit. Besonders attraktiv ist die Plattform für den Verkauf von Elektronik, Sammlerartikeln und Gebrauchtwaren. Das einfache Interface erleichtert die Verwaltung von Angeboten. Zudem bietet eBay durch sein Auktionsmodell die Möglichkeit, höhere Verkaufspreise für seltene oder begehrte Artikel zu erzielen. Die internationale Reichweite erlaubt es Händlern, auch außerhalb des Heimatmarkts Kunden zu gewinnen. Allerdings sind die Verkaufsprovisionen von 8,5% bis 12% je nach Kategorie ein Nachteil, ebenso wie die Tendenz, Käufer in Streitfällen zu bevorteilen. Die hohe Konkurrenz von privaten und gewerblichen Verkäufern erschwert den Wettbewerb.
Spezialisierte Online-Marktplätze
Auf den Marktplatz Giganten eBay und Amazon finden Kunden so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Das Produktsortiment ist riesig und dementsprechend ziehen diese Seiten große Zahlen von Kunden an, die sich für Produkte sämtlicher Kategorien interessieren. Neben den bekannten Plattformen gibt es spezialisierte Marktplätze, die sich auf bestimmte Branchen konzentrieren. Dazu gehören Wayfair (Möbel und Wohnaccessoires), Zalando Partnerprogramm (Mode & Accessoires), Reverb (Musikinstrumente), Kaufland.de (breites Sortiment) und Notonthehighstreet (Geschenke und handgefertigte Produkte). Diese Plattformen bieten oft eine gezielte Zielgruppe und ermöglichen es Händlern, ihre Produkte in einem relevanten Umfeld zu präsentieren. Durch diese Spezialisierung können Verkäufer von einem kaufkräftigen Publikum profitieren, das gezielt nach bestimmten Waren sucht. Zwei relevante Beispiele dafür sind Etsy und der aufstrebende Marktplatz Galaxus.
Etsy
Etsy ist der führende Marktplatz für handgefertigte Produkte, Vintage-Artikel und DIY-Zubehör. Besonders kleine Unternehmen und Kreative finden hier eine kaufbereite Zielgruppe. Die Plattform erhebt jedoch eine Verkaufsprovision von 6,5% plus 20 Cent pro eingestellten Artikel. Zudem gibt es hohe Konkurrenz in beliebten Kategorien und eingeschränkte Branding-Möglichkeiten für Shops.
Galaxus
Galaxus ist ein aufstrebender Marktplatz mit einer starken Präsenz in der Schweiz und Deutschland. Die Plattform zeichnet sich durch hohe Qualitätsstandards und eine transparente Preisgestaltung aus. Besonders für Händler im Bereich Elektronik, Haushaltswaren und Lifestyle-Produkte bietet Galaxus attraktive Möglichkeiten. Die Verkaufsprovisionen variieren je nach Produktkategorie, sind aber in vielen Fällen wettbewerbsfähig. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Kundenbindung durch umfangreiche Bewertungen und detaillierte Produktinformationen.
Social Commerce: Verkaufen über soziale Netzwerke
Neben klassischen Online-Marktplätzen gewinnt der Verkauf über soziale Netzwerke an Bedeutung. Facebook Shops ermöglichen einen kostenlosen Store innerhalb von Facebook und Instagram. Instagram Shopping erlaubt direkte Verlinkungen von Produkten in Posts und Stories. TikTok Shop ist besonders für junge Zielgruppen attraktiv. Diese Kanäle bieten eine direkte Verbindung zu den Kunden und stärken die Markenbindung.
Facebook & Instagram Shops
Facebook und Instagram bieten Händlern die Möglichkeit, einen eigenen Shop direkt auf den Plattformen zu erstellen. Kunden können Produkte entdecken, durchstöbern und direkt kaufen, ohne die App zu verlassen. Die Integration mit Werbeanzeigen erleichtert zudem die gezielte Ansprache potenzieller Käufer.
Tiktok shop
TikTok entwickelt sich zunehmend zu einem leistungsstarken Verkaufskanal. Händler können Produkte direkt in Videos präsentieren und über den TikTok Shop verkaufen. Besonders junge Zielgruppen lassen sich so direkt ansprechen, was die Konversionsraten steigern kann.
Pinterest Shopping
Pinterest ermöglicht es Händlern, ihre Produkte in Form von „Shoppable Pins“ zu präsentieren. Nutzer können direkt aus der Plattform heraus einkaufen, während sie Inspiration für ihre Käufe sammeln. Besonders für Lifestyle-, Mode- und Einrichtungsprodukte ist Pinterest Shopping eine wertvolle Ergänzung.
Fazit
Die Wahl der richtigen Online-Marktplätze und Social-Commerce-Plattformen ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg im E-Commerce. Während Generalisten wie Amazon und eBay enorme Reichweite bieten, ermöglichen spezialisierte Marktplätze wie Etsy oder Galaxus den Zugang zu gezielten Käufergruppen. Zusätzlich gewinnen soziale Netzwerke als Vertriebskanal immer mehr an Bedeutung und bieten Unternehmen die Möglichkeit, direkt mit ihren Zielgruppen zu interagieren.
Ein Multichannel-Ansatz ist unerlässlich, um im modernen Online-Handel wettbewerbsfähig zu bleiben. Händler sollten ihre Strategien regelmäßig überprüfen, neue Plattformen testen und ihre Verkaufsaktivitäten gezielt ausbauen, um langfristig erfolgreich zu sein.
Darüber hinaus macht es häufig keinen Sinn, alle Ihre Produkte auf den Online-Marktplätzen zu vertreiben, selbst wenn Sie mit einigen Produkten profitabel sind. Gibt es Ihre Produkte bereits auf Amazon oder eBay zu kaufen? Dann müssen Sie auf jeden Fall über den Preis konkurrieren. Nicht immer lohnt es sich in diesem Fall, Ihre Produkte auf den Online-Marktplätzen einzustellen. Falls Sie dagegen über einzigartige Produkte verfügen, dann sieht die Sache aus anders aus. In diesem Fall müssen Sie bei Amazon und eBay nicht über den Preis konkurrieren und haben mehr Freiraum bei Ihrer Preisgestaltung.